GAFFA
GAFFA
★ Punk from Stuttgart ★
GⒶFFA steht für ehrlichen und kritischen Punk, mit deutschen Texten und fettem Sound.
Gereift, unabhängig, glaubwürdig, laut und stets mit einem Augenzwinkern,
rocken GⒶFFA die Clubs und Hallen dieser Welt!
Gründungsjahr 1995, uiuiui. Was machen Punks in eurem Alter denn so, wird man nicht irgendwann ruhiger im Leben?
"Punks now Dad", but not quieter.
Es ist sogar so, dass heute mehr auf der Bühne passiert, mehr Action unsererseits ist, als in den Anfangszeiten.
Ja, wir sind noch relativ umtriebig, haben dabei aber nicht den Eindruck, dass wir anderen ihren Platz streitig machen.
Nein, eher im Gegenteil!
Dadurch, dass wir gerne und viel live spielen, gelegentlich aber auch kleine DIY-Konzerte wie das PUNKFEST veranstalten, haben wir sogar das Gefühl die Stuttgarter Musik- und Subkulturszene etwas mit am Leben zu erhalten und durch diesen kleinen Beitrag auch noch anderen Bands ab und an eine Möglichkeit für einen Auftritt zu verschaffen.
Davon lebt die Szene ja!
Sicherlich gibt es heute ein paar Gelegenheiten und vor allem Locations weniger, als es zu den Anfangszeiten der Band war.
Alles in allem hat sich aber gar nicht so viel verändert und es kommt weiterhin viel mehr darauf an, was man selbst auf die Beine stellt und wie kreativ man ist.
GAFFA hatte sich in der Bandgeschichte ja eine längere Auszeit gegönnt und die aktuelle Besetzung von GAFFA besteht auch erst seit ein paar Jahren.
Gefühlt ist GAFFA für die meisten also ohnehin viel jünger und für uns zählt eigentlich eher die Zeit ab dem vorletzten Album Mach's gut oder seit dem wir uns in dieser Besetzung gefunden haben.
Wieso heißt das neue Album „Am Arsch“? Was hat GAFFA damit zu tun?
Weil das unsere Haltung verstärkt darstellt: "So nicht, da spielen wir nicht mit."
Das gilt zum einen auf das immer populärer werden der Alternativen für Dummländer, wo wir versuchen mit aller Kraft dagegen zu halten und zum anderen, dass es eben noch lange nicht Schluss ist mit unserer Bühnenpräsenz, falls das mal jemand vermuten könnte.
Man könnte auch noch erwähnen, dass man das Ausrufe- und Fragezeichen so verstehen kann, dass man sich mit Blick auf die Welt manchmal schlicht die Frage stellt, wie "am Arsch" wir eigentlich sind. Das Ausrufezeichen steht dabei vielleicht dafür, dass einem die Frage leider viel zu oft entsprechend beantwortet wird.
Wir hatten auch eine Weile überlegt, ob nicht auch ein Songtitel in Frage käme. Hier lag z.B. "Einfach nur weg" ziemlich weit vorne und als Covermotiv hätte man z.B. die Band an einer Bushaltestelle mit einem Raumschiff im Hintergrund o.Ä. wählen können.
Am Ende war es aber eins der Kinder unseres Drummers Jockl, welches auf die Frage, wie das Album heißen könnte, einfach nur mit: „Nennt es doch einfach Am Arsch“ geantwortet hatte.
Eine absolut gute Entscheidung, denn ähnliche Titel wie "Einfach nur weg" gibt es bei den vielen Musikveröffentlichungen mehr als genug und Verwechslungen oder Vergleiche wären vorprogrammiert gewesen.
Was hat es mit den beiden Coversongs "When I’m 84" und "Du hast verloren" auf sich, die auf der neuen Platte sind? Wieso gerade diese Songs bzw. Artists?
Zu "When I’m 84": Das ist ein Song von Mefisto und seiner Ex-Band "Die Geister", den er gleich mal selber singen durfte, was zum ersten Mal auf einem Album von GAFFA so ist, sonst schrie nur Stimpy vorne.
Da wir den Song auch schon etwas länger live spielen, hatte es sich außerdem angeboten, den Song mit auf das Album zu nehmen.
Zu "Du hast verloren": Das ist ein Song vom Soloprojekt (L.A.R.S.) von Lars Besa, dem Sänger von Normahl, mit dem wir seit Jahren befreundet sind.
Es war einfach schade um den Song, da dieser von Normahl nicht mehr gespielt wird.
Normahl ist zudem eine Band aus der Region Stuttgart, die uns alle dadurch schon seit langem begleitet und die zu unseren Anfangszeiten im Umkreis eine fast größere Nummer war als z.B. Bands wie SLIME oder WIZO zu dieser Zeit.
Nicht ohne Grund bezeichnen sich Normahl ja als dienstälteste Punkband Deutschlands.
Ein absolutes Highlight war natürlich, dass wir Lars so schnell zum Mitsingen bewegen konnten und er dafür extra in unseren Proberaum gekommen ist.
Wen würdet ihr als musikalisches Vorbild oder Einfluss bezeichnen?
Ist ja von Bandmitglied zu Bandmitglied verschieden.
Stimpy:
In den 80ern "Die Toten Hosen", "Goldene Zitronen", "die Mimmis", "Walter Elf", "Die Frohlix", "Spermbirds", "Cocks In Stained Satin", "The Hard-Ons" ...
In den 90ern "Terrorgruppe", "Screaching Weasel", "Pennywise", "Bad Religion" ...
In den 2000ern von "Jet" uvm., und natürlich "Abbruch" >grins<
Allgemein:
Beim Rest der Band reichen die Musikgeschmäcker von Deutschpunk, Metal über Folk, Rock, (gutem) Hip Hop, bis zum Horrorpunk usw.
Natürlich gehören auch deutschsprachige Punkbands, die heute z.T. noch sehr erfolgreich sind, wie WIZO, Slime, Dritte Wahl, Fahnenflucht oder Alarmsignal zu den häufig gehörten Bands, mit denen man ja ab und an erfreulicherweise sogar verglichen wird.
Eigentlich gibt es keine schlechten Musikrichtungen, es gibt nur schlechte Musik.
Es ist toll, dass es viele (nicht alle) der alten Deutschpunk Bands schaffen ihre Musik, ihre Themen und ihre neuen Texte so weiterzuentwickeln, dass sie auch noch heute passen und nicht peinlich wirken.
Genauso schön ist es aber auch, dass im Moment wieder viele, richtig gute und neue Bands unterwegs sind und es weiterhin gute Musik und Aufnahmen zu entdecken gibt.
Findet ihr, "Alkoholintoxikation" hat euch volksnaher gemacht?
"Alkoholintoxikation" wurde von Stimpy nicht als Sauflied für den Ballermann geschrieben, sondern soll aufzeigen, dass Alkohol ein echtes Problem in der Gesellschaft ist und viele Leute in diesem täglichen Saufen-Pennen-Kater-Saufen-Pennen-Kater-Loop gefangen sind, was sie am Ende kaputt macht.
Trotzdem schadet es natürlich nicht, dass der Song mitsing- und tanzbar ist und man vielleicht erst bei näherer Beschäftigung mit dem Liedtext die kritischen Untertöne entdeckt.
Welche Songs liegen euch so sehr am Herzen, dass sie es auch nach 28 Jahren Bandgeschichte noch schaffen könnten, live gespielt zu werden?
Machen wir ja, "NTV" vom neuen Album ist so einer, dazu gesellen sich Titel wie "ToiToiToi", "Du", "Sandra" und demnächst noch "Oh no" und wieder "Bundeskanzler".
Über die Bandgeschichte von GAFFA sind etliche gute Songs entstanden, von denen es noch einige mehr verdient hätten wieder in die Live-Setliste zu kommen.
Immer wieder mal einen der alten Songs live zu präsentieren, aber dabei das Songwriting und neue Songs nicht zu vernachlässigen, ist natürlich bei dem knappen Zeitbudget eine Herausforderung, die es auch schon vor und während der Entstehungsphase von "Am Arsch!?" gab.
Trotz allen Schwierigkeiten haben wir das Album aber fertig bekommen, sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und auch von den neuen Songs sind wir absolut überzeugt.
Alles in allem gilt:
Was die Leute von uns hören wollen, bekommen sie auch und Spaß machen uns unsere neuen Songs ebenso wie die alten Gassenhauer aus der Bandgeschichte von GAFFA, heute genauso wie noch am ersten Tag.
Wegen uns darf das auch gerne noch so oder noch mal so lange weitegehen!
Jetzt freuen wir uns aber erst mal auf das Album-Release, die Release-Show und die dazugehörige Releaseparty auf dem Punkfest 2023 😉
3.10.2023